|
Schon von weitem erkennt man die markante Silhouette des Wahrzeichens Alanyas: der mächtige Burgberg, gekrönt von der Burg. Dort haben bereits im 2.Jh. vor Chr. Piraten die erste Burg errichtet, die von den Römern aber zerstört wurde. Links und rechts des Berges befindet sich das alte Alanya. Alanya hat eine lange Tradition als Erholungsort: schon Kleopatra und Antonius haben hier ihre Flitterwochen verbracht, und die Umgebung war Antonius´ Hochzeitsgeschenk an Kleopatra. Im 13.Jahrhundert wurde Alanya zum Flottenstützpunkt für die Seldschuken ausgebaut, zu diesem Zeitpunkt entstand auch die Burg. Bereits in den 50´er Jahren begann die touristische "Karriere" Alanyas, da durch die ungeschützte Lage am Meer und den sehr schmalen Küstenstreifen eine landwirtschaftliche Nutzung schwierig war. |
Blick vom Burgberg nach Westen |
Die Stadt ist bekannt als "die deutsche Kolonie" der Türkei, weil nirgendwo sonst in der Türkei so viele Deutsche leben oder ihren Urlaub verbringen. Die Schätzungen liegen bei 5.000 Deutschen, die ihren Wohnsitz in Alanya haben, wieviele als "Langzeiturlauber" mehrere Monate hier verbringen, kann man nur vermuten. Sogar eine deutsche Leihbücherei befindet sich im Aufbau............ |
Alanya ist der südlichste der bekannten Touristenorte der Türkischen Riviera, rund 120 km entfernt vom Flughafen Antalya. In den Reiseprospekten zählt bereits Avsallar (Incekum) auf der einen Seite, (25 km vom Stadtzentrum entfernt) und Mahmutlar auf der anderen Seite dazu. Wer es lieber ein bisschen ruhiger hat, ist mit diesen Örtchen nicht schlecht bedient, insbesondere Avsallar hat eine nette kleine Fußgängerzone. Dass hier der Bär steppt, sollte man allerdings nicht erwarten. DAS Transportmittel der Türkei, der Dolmus, sorgt aber dafür, dass die erlebnishungrigen Urlauber für z.Zt. 200.000 TL (ca. 70 Pf, Stand Sommer 2000) mitten in die Stadt gelangen. In der Hauptsaison fahren die kleinen Busse etwa alle 20 Minuten Richtung Alanya und der letzte geht gegen 1 Uhr nachts. |
|
Der Basar von Alanya ist ein wahres Einkaufsparadies und dürfte einer der größten zusammenhängenden Basare an der Südküste sein. Zwischen Dolmus-Bahnhof und Hafen erstreckt sich ein sehr großes Basargebiet, getrennt von der Hauptverkehrsstrasse, der Atatürk Caddesi. In den engen Gassen und Winkeln kann man sich leicht verirren, aber mit etwas Übung verliert man nicht so leicht den Überblick. Ein Orientierungspunkt ist die Hauptstrasse, die den Basar in zwei Teile schneidet. Verkauft wird - wie überall in der Türkei - hauptsächlich Kleidung in verschiedenen Qualitäten, Lederwaren (Taschen und Kleidung) Silber- oder Goldschmuck, Süßigkeiten und natürlich die unvermeidlichen Mitbringsel für Tante Käthe... |
Wer ein "Souvenir" von besserer Qualität sucht, sei ein kleines Ecklädchen in der Nähe des Hafens empfohlen, gleich neben einem "Antiquitätenladen". Man kann dort wirklich geschmackvolle Teller und Vasen aus Terrakotta kaufen, teilweise handgetöpfert (und nicht ganz billig - aber wunderschön) oder zumindest handbemalt in warmen Erdfarben. Für einen Wandteller bezahlt man ca. 25,- DM, die kleinen handgetöpferten Vasen kosten 20 DM (August 2000). Dafür bekommt man allerdings ein Stück, dass selbst in einer "Designerwohnung" nicht schamhaft auf dem Gästeklo versteckt werden muss. |
Für Selbstversorger gibt es am westlichen Stadtrand den Supermarkt "Migros", dessen Sortiment einem deutschen in nichts nachsteht (leider auch nicht in den Preisen). An der Fleischtheke, die sehr ordentlich und sauber ist, kann es schon mal sein, dass man auf Deutsch bedient wird. In der Innenstadt gibt es zweimal das Kaufhaus "afra", einmal am Dolmus-Bahnhof und einmal in der Atatürk Caddesi in der Nähe des McDonalds. Gemüse und Fisch kauft man am besten freitags auf dem großen Markt, auch in der Nähe des Dolmus-Bahnhofs. Die vielen kleinen Händler (bakkal) haben teilweise rund um die Uhr geöffnet und bieten die wichtigen Dinge des täglichen Bedarfs an - allerdings meist zu etwas höheren Preisen. |
|
Alanya hat "Unmengen"
von Strand, daher lässt sich selbst in der Hochsaison ein "relativ"
ruhiges Plätzchen finden - allerdings etwas ausserhalb. Direkt in der
Stadt findet man den Kleopatra-Strand auf der einen Seite der Burg,
feinsandig,
ohne Felsen, relativ sauber und umso voller, je näher man am Burgberg
liegt. Auch die Preise sind höher als auf der anderen Seite, östlich des
Burgbergs. |
Der Garten des Museums |
In Alanya gibt es unzählige Restaurants und natürlich auch die beiden unvermeidlichen amerikanischen Schnellrestaurantketten. Im Verhältnis zu den anderen - und zum größten Teil besseren - Restaurant sind die Preise hier aber in keinster Weise konkurrenzfähig. In der Regel bekommen Sie ein gutes Essen für ca. 5 - 10 €, je nachdem, was sie essen möchten. Am teuersten ist Fisch (Ausnahme: Forelle). Erkundigen sie sich beim Fisch unbedingt vorher nach dem Preis, da in der Karte meistens nur die Angabe "nach Gewicht" oder "Tagespreis" steht und man schon mal übers Ohr gehauen wird, wenn man nicht aufpasst. Für 2 - 3 € bekommt man ein gutes Frühstück, genauso viel kostet ein Döner Kebab oder eine türkische Pizza zum Mitnehmen. Für Nachtschwärmer noch eine kleine Empfehlung: bevor Sie die Nacht beenden, sollten Sie eine "Suppe trinken" (im türkischen sagt man so). In vielen Lokalen gibt es "Paca", eine kräftige, gebundene Brühe mit viel Hammelfleisch, Knoblauch und Zitrone gibt man selbst dazu. Dazu gibt es eine Art Aioli und getoastetes Weissbrot. Besonders gut schmeckt sie im Sefin Yeri, ein 24 Stunden offenes Restaurant an der Atatürk Caddesi, gegenüber den diversen Strandbars Richtung Mahmutlar. |
|
Auch an der Strasse stadtauswärts Richtung Osten findet man genügend Discos und Bars mit Livemusik oder Musik vom Band, wie z.B. die London Bar oder Maren Beach und Cemali an der Strandseite. Die Bars der Stadt müssen allerdings um 2 Uhr früh die Musik leiser drehen, am Hafen um drei. Für den "romantischen Abend" sollte man auf alle Fälle auf den Burgberg fahren, dort gibt es auch eine Livemusicbar, aber zum größten Teil terrassenförmig in den Berg geklebte kleine Lokale, die allesamt einen grandiosen Ausblick auf das Hafenbecken und den roten Turm haben. |
|
Mit einem gemieteten Jeep kann man an einen der zahllosen Picknick-Restaurants entlang des Flüsschens "Dimcay" der Hitze entkommen. Auf knöcheltief von Wasser (kalt!!!) überspülten Terrassen, Baumhäusern mit Matratzen und niedrigen Tischen oder mitten in den Fluss gebauten Pavillons kann man Forelle oder Hähnchen essen, Mitgebrachtes selbst grillen oder einfach nur faul rum liegen und sich mit Tee verwöhnen lassen. |
Ca. 15 km
weiter in den Bergen befindet sich die "Dim-Höhle", eine erst
seit 1997 für den Tourismus erschlossene Tropfsteinhöhle. Die Höhle ist
nicht sehr groß, aber eindrucksvoll beleuchtet und gut ausgebaut.
Wer etwas von der Umgebung sehen möchte, sollte sich mit einem Mietwagen Richtung Gazipasa aufmachen: kaum sind die letzten Häuser Alanyas verschwunden, wird die Strasse enger, die Bananenplantagen reichen bis an die Strasse und rechts fällt der Hang steil ab bis ins Meer. |
Hat man nach einem Zwischenstopp
in Gazipasa (das selbst nicht viel zu bieten hat) noch nicht genug "Landschaft"
gesehen, sollte weiter Richtung Anamur fahren: Hier wird die Landschaft
wirklich atemberaubend..... Immer höher schraubt sich die Strasse, bis das
Meer nur noch als blauer Schimmer tief unten zu erkennen ist. Dann geht
es in engen Serpentinen wieder zum Meer hin... alleine die Fahrt ist ein Erlebnis. Wer bis nach Anamur will, sollte
berücksichtigen, dass man höchstens mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von ca. 40 km/h rechnen kann. Für die ca. 120 km sollte man mindestens 3
- 4 Stunden einplanen. Vorsichtiges Fahren ist auf alle Fälle angeraten:
hier fahren sehr viele LKW auf dem Weg nach Mersin. Hinter Anamur gibt es die Kleinstadt Bozyazi. Sehr empfehlenswert ist der Freitagsmarkt.... einmalig gelegen direkt am Meer!!! Wer dann noch nicht genug hat, kann bis Kizkalesi fahren. |
Die besondere Tour In die Gegenrichtung lohnt sich eine Tour an den Manavgat-Stausee, der noch weit hinter den "Wasserfällen" (eher ein "Wasserfällchen") liegt. Am besten geeignet ist hier ein Jeep oder - allerdings nur für geländegeübte Fahrer - ein Geländemotorrad (mind. 250 ccm - wegen der Steigungen - und besser nicht mit Sozius!). Auch hier fährt man durch eine völlig einsame, grüne Landschaft, bis man nach ca. 20 km auf eine "Strassensperre" trifft. Als nichtsahnender Besucher ist man geneigt, leise "Entschuldigung" zu murmeln und wieder umzukehren... |
Hinter der Sperre ist auch ein kleiner See, der auch für Kinder geeignet ist |
Aber man muss sich lediglich bei dem ernst und wichtig dreinschauenden Beamten in ein Buch eintragen, seinen Pass abliefern und ein Plakettchen ans Hemd heften. Bei der Rückfahrt wird die Plakette wieder gegen den Pass ausgetauscht. Der Stausee versorgt die gesamte Region mit Strom und ist deshalb "militärisches Sperrgebiet". Nachdem man das Elektrizitätswerk passiert hat, blickt man bald auf die 120 m hohe, imposante Staumauer. Nach einer 10 km langen Serpentinentour steht man auf der Mauer in schwindelnder Höhe und blickt staunend auf den tiefblauen, stillen See.... |
Fährt man am Ufer entlang, findet man die eine oder andere "Einstiegsmöglichkeit" in das selbst im heissen August erfrischend kühle Wasser, der direkt am Ufer steil in die Tiefe abfällt (absolut ungeeignet für Nichtschwimmer!!!!). An einigen Plätzen kann man es sich sogar recht gemütlich machen und ohne Einsicht von der Strasse sonnen. Es ist einer der wenigen Plätze in dieser Region, die gleichzeitig am Wasser, wunderschön und noch dazu einsam sind... |
In Alanya gibt es Reiseagenturen zuhauf, alle bieten in etwas das Gleiche an. Wer das bergige Hinterland kennenlernen will und keine Angst vor Staub und blauen Flecken hat, dem sei eine Jeep-Safari empfohlen, über Stock und Stein, Achterbahnfeeling inclusive. Meist enden die Touren mit gemeinsamen Grillen und einem erfrischenden Bad im Dimcay. (ca. 20 €). |
Fahrradfreaks können sich für Touren in die Berge in Alanya ein Mountainbike ausleihen, an der Atatürk Caddesi gibt es einen Verleiher. Hat man etwas mehr Zeit, sollte man sich unbedingt die dreitägige Tour nach Kappadokien gönnen, eine der beeindruckendsten Landschaften der Türkei.Denken Sie daran, dass Kappadokien im anatolischen Hochland liegt, eine leichte Jacke und lange Hosen sind für abends durchaus angebracht. Auch Touren nach Antalya werden angeboten. |
Alles in allem hat Alanya einen ganz eigenen Charme und hat als Ferienort unglaublich viel zu bieten. Durch seine Lage am Ende der "langen Schlange" von Touristenorten entlang der türkischen Riviera ist man bei einem Ausflug relativ schnell in der "ursprünglichen Türkei" angelangt. Der Ort eignet sich gleichermassen für partybegeisterte junge Leute, Familien mit Kindern und für Senioren, für Sportbegeisterte und Erholungssuchende, für Pauschalurlauber und solche, die einen "Stützpunkt" für Ausflüge ins Hinterland suchen. Viele weitere Infos gibts hier: Alanya - der Reise(VER)führer Copyright: Martina Kraemer & Angie Ruppert 2000 - All rights reserved |