1881 |
Geburt
Mustafas, Sohn von Zübeyde und Ali Riza, in Saloniki in der osmanischen
Provinz Mazedonien. |
1893 |
Mustafa
besucht die militärische Grundschule in Saloniki, wo er den zweiten
Vornamen Kemal erhält. |
1894 |
Gründung
des "Komitees für Einheit und Fortschritt" durch die
Jungtürken. |
1895 |
Mustafa
Kemal besteht die Aufnahmeprüfung für das Militärgymnasium
in Monastir (Bitola). |
1899 |
Mustafa
Kemal wird am 13.März in die Kriegsakademie in Istanbul aufgenommen. |
1902 |
Erster
Pariser Kongress des "Komitees für Einheit und Fortschritt". |
1905 |
Mustafa
Kemal verläßt die Akademie im Rang eines Stabs-Oberleutnants.
Nach kurzer Inhaftierung wegen politischer Untergrundaktivitäten
erster Einsatz als Offizier in Syrien. |
1906 |
Mustafa
Kemal gründet mit Freunden in Damaskus die "Gesellschaft
für Vaterland und Freiheit". Mehrmonatiger unerlaubter Aufenthalt
in Saloniki. |
1907 |
Versetzung
Mustafa Kemals nach Saloniki, dem heimlichen Zentrum der Jungtürken.
Die Jungtürken einigen sich auf ihrem 2. Pariser Kongress auf
ein Aktionsprogramm. |
1908 |
Durch
die jungtürkische Revolution (3.-24.Juli) wird Sultan Abdul Hamid
II. gezwungen, das Parlament wieder einzuberufen. Mustafa Kemal wirbt
im Oktober im Tripolitanien und der Cyrenaika für das politische
Programm des "Komitees für EInheit und Fortschritt".
Osmanische Verluste: Bulgarien erklärt seine Unabhängigkeit,
Kreta stimmt für Vereinigung mit Griechenland, Österreich-Ungarn
annektiert Bosnien und Herzegowina. |
1909 |
Scheitern
einer Gegenrevolution des Sultans (13.April). Mustafa Kemal im Stab
der "Aktionsarmee", die Istanbul besetzt. Abdul Hamid II.
wird nach Saloniki ins Exil geschickt. Mehmet V. Resat regiert als
neuer Sultan bis 1918. |
1912 |
Erster
Balkankrieg (Montenegro, Serbien, Bulgarien und Griechenland gegen
das Osmanische Reich), Verlust sämtlicher europäischen Provinzen,
Staatsstreich liberaler Kräfte gegen das Kabinett der Jungtürken,
das zu einem Großreich tendiert. |
1913 |
Zweiter
Balkankrieg, ausgelöst durch Streit um Aufteilung Mazedonien.
Rückgewinnung Ostthrakiens und Edirnes durch die türkische
Armee. Rückkehr der Jungtürken an die Macht, daraufhin Herrschaft
des Triumvirats Enver-Talaat-Cemal. Mustafa Kemal als Militärattache
nach Sofia. |
1914 |
Nach
Ausbruch des ersten Weltkrieges Bündnis zwischen Deutschland
und dem Osmanischen Reich (2.August). Die deutschen Kreuzer "Goeben"
und "Breslau" laufen in den Bosporus ein und werden von
der Istanbuler Regierung als "Yavuz" und "Midilli"
übernommen. Mustafa Kemal wird zum Oberstleutnant befördert. |
1915 |
Mustafa
Kemal wird zum Kommandeur der an den Dardanellen stationierten 19.Division
ernannt (Februar). Angriff britisch-französischer Streitkräfte
auf die Halbinsel Gallipoli an den Dardanellen. Unter dem Oberbefehl
von Liman von Sanders und durch glückhaften militärischen
Einsatz Mustafa Kemals und seiner 19.Division gelingt es den türkischen
Truppen, die Allierten zurückzuschlagen. |
1916 |
Mustafa
Kemal, nach seiner Ernennung zum Oberst (1.Juni 1915) und zum General
(Pascha) am 1. April 1916, Befehlshaber an der ostanatolischen Front
gegen die Armee des Zaren Nikolaus II. (russische Besetzung u.a. von
Trabzon, Kars, Erzurum und Van). Aufstand der Araber gegen die Türken
im Hedjas am Roten Meer. |
1917 |
Britische
Truppen besetzen Bagdad. Mustafa Kemal wird nach Syrien versetzt,
wo er sich wegen des schlechten Zustands der türkischen Truppen
vergeblich bei dem Vize-General Enver für einen Rückzug
einsetzt. |
1918 |
Tod
Mehmet V. Resat, neuer Sultan Mehmet VI. Vahidettin. Mustafa Kemal
leitet als Befehlshaber der von Enver aufgestellten "Blitzarmee"
den Rückzug der türkischen Truppen bis nach Anatolien (Adana).
Waffenstillstand von Mudros (31. Oktober). Die allierte Kriegsflotte
laeuft in den Bosporus ein (13. November), Istanbul wird von Hochkommisaren
kontrolliert. Während sich in Anatolien erste Widerstandsgruppen
gegen die allierte Besetzung weiter Teile des türkischen Kernlands
bilden, wartet Mustafa Kemal in Istanbul auf einen günstigen
Zeitpunkt, sich der nationalen Befreiungsarmee anzuschließen.
Auflösung der Parlaments am 21. November durch den Sultan, der
für die Fortsetzung der osmanischen Dynastie kämpft. Flucht
des Triumvirats ins Ausland. |
1919 |
Mustafa
Kemal, der wegen schlechter Beziehungen zum Kriegskabinett bei der
Sultansregierung und den Hochkommissaren für zuverlässig
gilt, wird von Mehmet VI. zum Generalinspekteur für die Unruhegebiete
in Anatolien ernannt. Am 15. Mai landen mit Unterstützung der
Alliierten die ersten griechischen Invasionstruppen in Izmir. Mustafa
Kemal, der am 19. Mai in Samsun an Land geht, gelingt es, die nationale
Widerstandsbewegung in eine Bewegung für nationale Unabhängigkeit
umzuwandeln und sich an deren Spitze zu setzten (programmatische Erklärungen,
sog. Nationalpakt, in Amasya, Erzurum und Sivas). Eröffnung eines
neuen Parlaments unter Beteiligung nationaler Vertreter in Istanbul
(7. November) und Verlegung des Repräsentativen Nationalkomitees
von Sivas nach Ankara. |
1920 |
Militärische
Besetzung Istanbuls und Verhaftung ehemaliger prominenter Jungtürken
durch die Alliierten. Nach Auflösung des Parlaments durch den
Sultan, der den Einfluß der Nationalisten fürchtet, beruft
Mustafa Kema die erste Große Nationalversammlung in Ankara ein
(23.April). Der von der Sultanatsregierung unterzeichnete Friedensvertrag
von Sevres (10.Juni) wird von der Nationalregierung in Ankara abgelehnt.
Vormarsch der griechischen Truppen bis Bursa. Vertrag mit der russischen
Sowjetregierung über die Festlegung der Grenze in Ostanatolien. |
1921 |
Kämpfe
gegen die Griechen bei Inönü (Januar und März). Die
Große Nationalversammung verabschiedet eine Verfassung, die
auf Volkssouveranität basiert. Auf der Londoner Konferenz (23.
Februar - 12. März) Versuch, den Vertrag von Sevres zu modifizieren.
Vertrag von Moskau (16.März) zwischen der türkischen Nationalregierung
und der Sowjetunion bzgl. Hilfslieferungen für die Befreiungsbewegung.
Mustafa Kemal, Präsident der Großen Nationalversammlung,
gewinnt am 13.September als neuer Oberbefehlshaber der nationalen
Streitkräfte eine entscheidende Schlacht gegen die Griechen am
Sakarya (100 km westlich von Ankara). Vertrag zwischen Frankreich
und der Regierung in Ankara (20.Oktober). |
1922 |
Niederlage
der Griechen auf der Linie Afyon-Dumlupinar und Rückeroberung
Izmirs durch die Türken (26. Augst-9.September). Waffenstillstandsabkommen
in Mudanya. Abschaffung des Sultanats (1.November) und Flucht Mehmet
VI. Eröffnung der Friedenskonferenz in Lausanne (20.November). |
1923 |
Zwei
Wochen nach dem Tod seiner Mutter Zübeyde heiratet Mustafa Kemal
Latife (29.Januar). Unterzeichnung des Friedensvertrags von Lausanne
(24.Juli). Eröffnung der zweiten Großen Nationalversammlung
(11.August)). Gründung der "Republikanischen Volkspartei"
(9.September). Beendigung der allierten Besetzung Istanbuls (2.Oktober).
Ankara wird zur neuen Hauptstadt bestimmt (9.Oktober). Ausrufung der
türkischen Republik und Ernennung Mustafa Kemals zu ihrem Präsidenten
(29.Oktober). |
1924 |
Abschaffung
des Kalifats, der religiösen Gerichtshöfe und Koranschulen.
Gründung der "Fortschrittspartei". Im Juli Wiederaufnahme
diplomatischer Beziehungen zu Deutschland. |
1925 |
Der
Kurdenaufstand unter Scheich Sait (4.März) führt zur Aufstellung
der "Unabhängigen Gerichtshöfe". Verbot der Fortschrittspartei
(3.Juni). Mustafa Kemal trennt sich von Latife. Die Hut-Reise nach
Kastamonu (30.August-2.September) bereitet das gesetzliche Verbot
von Fez und religiöser Kleidung vor. |
1926 |
Einführung
eines Bürgerlichen Gesetzbuches. Vertrag zwischen der Türkei,
Großbritanien und dem Irak über das Mosul-Gebiet. Im Juni
Attentatsversuche auf Mustafa Kemal in Izmir, daraufhin Prozesse von
dem "Unabhängigen Gerichtshof", in dem zahlreiche und
unterschiedlich motivierte Gegner des kemalistischen Reformkurses
zum Tode verurteilt oder in die Verbannung geschickt werden. |
1927 |
Mustafa
Kemal besucht seit 1919 erstmals wieder Istanbul und residiert bis
zu seinem Tod während der Sommermonate im Dolmabahce-Palast.
Große Rechtfertigungsrede vor dem Kongreß der "Republikanischen
Volkspartei" in Ankara. |
1928 |
Einführung
des lateinischen Alphabets. |
1930 |
Gründung
der "Liberalen Partei" mit Unterstützung Mustafa Kemals
(12.August). Freundschaftsvertrag zwischen Griechenland und der Türkei
in Ankara unterzeichnet (30.Oktober). Das Experiment der Oppositionspartei
scheitert am Zulauf othodoxer Muslime, die sich für die Wiedereinführung
des Kalifats stark machen. Auflösung der "Liberalen Partei"
am 17.November, Aufstand einer muslimischen Sekte in Menemen (23.Dezember). |
1931 |
Gründung
der "Gesellschaft für Türkische Geschichte". |
1932 |
Gründung
der "Gesellschaft für Türkische Sprache". Die
Türkei tritt dem Völkerbund bei. Beginn der Universitätsreformen,
dazu Einladung zahlreicher Wissenschaftler und Künstler aus Deutschland
und Österreich. |
1933 |
Fünfjahresplan
für industrielle Entwicklung (9.Januar). Balkanpakt zwischen
der Türkei, Griechenland, Rumänien und Jugoslawien. Einführung
von Familiennamen. Mustafa Kemal wird von der Großen Nationalversammlung
ehrenhalber der Name Atatürk verliehen. Einführung des aktiven
und passiven Wahlrechts für Frauen (8.Dezember). |
1936 |
Unterzeichnung
des Meerengenvertrages von Montreaux (20.Juli). |
1937 |
Unterzeichnung
eines Pakts zwischen der Türkei, dem Irak, dem Iran und Afghanistan. |
1938 |
Erste
Bekanntgabe der Erkrankung Atatürks (11.März). Beginn der
Volksabstimmung in Hatay (Iskenderum) über Zugehörigkeit
der Provinz (Ausgang der Wahl Ende November für Anbindung an
die Türkei). Tod Atatürks im Dolmabahce-Palast (10.November)
Wahl Ismet Inönüs zum Nachfolger des Staatspräsidenten
(11.November). Beisetzung Atatürks im Ethnographischen Museum
in Ankara (21.November). |
1953 |
Umbettung
von Atatürks Leichnam in das neu erbaute Mausoleum auf dem "Denkmalshügel"
in Ankara (10.November). |