Das
türkische Tourismusministerium wirbt für sein Land mit dem treffenden
Slogan "Erlebe die Vielfalt". Genau diese Vielfalt ist charakteristisch
für das Land zwischen Europa und Asien. Die Türkei ist ein Land
der Moderne und der Traditionen, der Meere und der Seen, des Urlaubstrubels
und der Antike. Die Türkei vereint Okzident und Orient, bietet Badeorte
und Skigebiete, kann mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten aufwarten... Auch der durchschnittliche Tourist verbindet mit seinem Reiseziel neben Sonne, Strand und Discotreiben -was er allesamt auch in einen europäischen Urlaubsziel wie Spanien findet- den Orient und ein Märchen aus"Tausend und einer Nacht", Bauchtänzerinnen, Basare, Moscheen...... |
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Diese Urlaubswelt bietet nur einen einseitigen Ausschnitt des Landes und wird teilweise den Touristen sogar bewußt vorgespielt, schließlich weiß die Reiseverkehrsindustrie, was die Besucher erwarten. So gehört z.B. der Bauchtanz kaum zur normalen türkischen Freizeitunterhaltung, so kann man beispielsweise in der Türkei nicht nur im "orientalischen" Basar, sondern auch in glitzermodernen Einkaufsmalls sein Geld unter die Leute bringen. Die Türkei ist ein recht modernes und kein "islamisches" Land. Zwar gehört die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung dem muslimischen Glauben an, aber seit Atatürks Reformen besteht eine strikte Trennung zwischen Staat und Religion, der Glauben ist reine Privatsache und hat keinen Einfluss auf die rein weltlich geprägte Staatsform der türkischen Republik. Übrigens ist die Türkei das einzige Land mit muslimischer Bevölkerung, in dem diese Prinzipien herrschen - siehe auch Rubrik "Islam". |
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Im
Land herrschen grosse Gegensätze zwischen Moderne und Traditionalität.
Der Westen, die großen Städte und die Küstenregionen der
Tourismuszone sind stark westlich geprägt. So sind berufstätige
Frauen in guten Positionen hier keine Seltenheit und so herrscht insgesamt
eine freiere "moderne" Denkungsweise. Je weiter man Richtung Osten
oder ins wenig besiedelte dörfliche Inland der anatolischen Weiten
kommt, desto näher ist der Orient, desto stärker sind die dörflichen
Strukturen der Großfamilie und desto strenger sind die Regeln. Auch
sind der strukturschwache Osten und das Inland wesentlich ärmer als
der Westen, vom Industrialisierungsboom und der Tourismusindustrie konnte
das anatolische Inland kaum profitieren. Die Dörfer sind von der Landwirtschaft
geprägt, dort ist ein Kühlschrank oder eine Waschmaschine noch
ein unerreichbarer Luxus. Aber auch innerhalb der Städte im Westen des Landes herrscht ein grosses Gefälle zwischen Arm und Reich, die Armen müssen von Tagelöhnerjobs mit einem durchschnittlichem Monatseinkommen von umgerechnet 200 bis 300 € und weniger existieren, die reiche Schicht kauft sich Villen am Bosporus für mehrere Millionen Dollar. |
Für Europäer erscheinen all diese Gegensätze oft verwirrend. Trotz allem ist die Türkei ein einheitlicher Staat, der von einem positiv verstandenem Nationalismus und einer ungeheueren Liebe eines jeden Einzelnen zum eigenen Land getragen wird...... |
Die
Türkei hat mindestens 3 Klimazonen, Urlauber kennen meist das mediterrane
Klima der Mittelmeer- und Ägäisküste mit heißen,
sonnigen Sommern ohne Niederschläge, milden, regenreichen Wintern
und der typischen südländischen Vegetation. Innerhalb der einzelnen Klimagebiete gibt es Abstufungen - so ist die Südostküste wesentlich heißer als die Westküste. Eine Sonderstellung nimmt auch das zwischen 2 Meeren gelegene Istanbul ein, die Jahreszeiten sind hier klar umrissen, der Sommer recht warm, der Winter dagegen empfindlich kühl um die 0 Grad, bisweilen sogar mit Schnee und Hagel. Die Vegetation ist sehr gemischt, der europäische Laubbaum waechst genauso gut wie die südländische Palme. Lustigerweise ist erfahrungsgemäß das Wetter in Istanbuls Sommer meist gut, wenn es in Deutschland miserabel ist, sowie schlecht, falls in Deutschland die Sonne scheint, kurzum: Istanbul hat einen sehr schönen Sommer ;-). |
Stand: Mai 2000 1. Marktindikatoren
2. Wirtschaftslage
Wirtschaftswachstum
Preisentwicklung
* vorläufig
Wichtige Handelspartner Außenwirtschaftliche Salden (Mio. US$)
Verschuldung
3. Beziehungen zur EU Handelsbilanz (Mrd. US$)
*vorläufig
4. Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zur Türkei Handelsbilanz (Mio. DM)
*vorläufig
Daten des BfAI, Mai 2000 |
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